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ATHEN - Lykavittos, der Stadtberg Athens

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2021-04-30 2022-09-11 30.04.2021
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Athen bei Nacht, Lykavittos

Wer Athen richtig kennenlernen will, muss auf dem Lykavittos, dem „Berg der Wölfe“, gewesen sein. Das ist der Stadtberg Athens und mit 277 Metern die höchste Erhebung in der Stadt. Der Berg mit der kleinen weißen Kirche ist aus vielen Ecken Athens sichtbar und beherrscht das Stadtbild stärker als der Akropolis-Hügel.

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Der Ausblick von der Aussichtsplattform des Lykavittos ist atemberaubend und man hat einen herrlichen Blick auf alle Sehenswürdigkeiten der Stadt, den Hügel mit der Athener Akropolis, das antike Panathinaiko-Stadion, das für die Olympischen Spiele von 1896 wieder aufgebaut wurde, sowie die schlanken, einsam stehenden Säulen des Zeus-Tempels.

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Dahinter erstreckt sich die Stadt bis zum Hafen von Piräus. An sehr klaren Tagen kann man über den in der Sonne glitzernden Saronischen Golf bis zur Insel Ägina und zu den Bergen der Peloponnes blicken. Von hier oben begreift man die Ausmaße von Athen und seine Kessellage zwischen Gebirgszügen und dem Saronischen Golf im Süden erst so richtig. Wenn man durch die Gassen der Stadt läuft, also mitten drin steckt, erscheint die Stadt kleiner als wenn man von hier oben über sie hinwegsehen kann. Die Aussicht ist einfach fantastisch und unvergleichlich.

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Kirchlein Agios Georgios

Auf dem höchsten Punkt des Lykavittos, umgeben von einer Aussichtsplattform und einem eher teureren Restaurant, thront ein weiß getünchtes Kirchlein, das dem Heiligen Georg gewidmet ist. Die im Jahr 1834 erbaute Kapelle des Heiligen Georg ist in ihrem Inneren mit kunstvollen byzantinischen Fresken geschmückt. Auf der anderen Seite des Gipfels fällt der Blick über die Berge in Richtung Norden und das 1965 erbaute Freilichttheater, in dem jedes Jahr im Sommer bis zu 4000 Zuschauer Konzerte und Theateraufführungen erleben können. Wer Lust hat, kann auf einsamen Pfaden zum Nebengipfel des Lykavittós hinter dem Theater wandern.

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Aussichtsplattform des Restaurants, Lykavittos

Relativ einsam ist es auch auf der Aussichtsplattform, da der Lykavittos nicht so von Touristen überlaufen ist wie andere Sehenswürdigkeiten. Vielleicht liegt das an dem schweißtreibenden Aufstieg im Sommer. Über Treppen und auf verschlungenen Pfaden durch eine idyllische Natur mit Agaven, Feigenkakteen und Strauchigem Schneckenklee erreicht man nach etwa einer halben Stunde den Gipfel.

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Darin sind aber schon mehrmalige Pausen eingerechnet, die wir einlegen mussten, um die faszinierenden Ausblicke über Athen auf uns wirken zu lassen. Mit jedem Höhenmeter hat man einen anderen Blick auf die Stadt. Der am Kolonáki-Platz im gleichnamigen Stadtviertel beginnende Aufstieg lohnt sich schon allein deshalb und man wird am Ende mit einem wundervollen Panoramablick auf die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten belohnt.

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Standseilbahn - Teleferík

Wem das zu anstrengend ist, der kann mit einer Standseilbahn, die von den Griechen „teleferík” genannt wird, den Gipfel erreichen. Diese verkehrt von 9 Uhr morgens bis spät abends im 30 Minuten Takt. Das Ticket kostet 7 Euro hin und zurück (2019). Die untere Seilbahnstation befindet sich in der Odós Aristíppou, auf die man stößt, wenn man der ansteigenden Odós Ploutárchou folgt. Die Fahrt dauert nur gut 3 Minuten. Oben sind es nur noch ein paar Stufen bis zur Aussichtsplattform.

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Athen bei Nacht, Lykavittos

Die Fahrt mit der Standseilbahn lohnt sich vor allem am Abend. In der knappen Stunde nach Sonnenuntergang und vor Eintritt der Dunkelheit, der sogenannten „blauen Stunde“, ist der Himmel tiefblau gefärbt und die Stadt wird vom Restlicht erhellt. Das Licht und die Stimmungen sind während der blauen Stunde einzigartig. Die Natur schenkt uns für wenige Minuten am Tag einen besonders stimmungsvollen Moment, welchen man für ein eindrucksvolles Bild von Athen nutzen kann. Wenn dann die Akropolis schon angestrahlt wird, kann man beeindruckende atmosphärische Bilder dieser Stadt machen. Dann sitzen hier oben viele Athener auf der Aussichtsplattform des Restaurants und genießen diese spezielle Atmosphäre.

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Blick vom Lykavittos auf der Akademie von Athen